Genügt mein Bleiakku im Notfall?

HB9BZC, im Sommer 2024 | Ein paar Messungen und Gedanken aus meinem Shack
In meinem Shack stehen zwei 12-Volt-Blei-Gel-Akku der Marke "EnerSys PowerSafe SBS B14F" mit einer Kapazität von insgesamt 124 Ah. Also genügend Strom für meine Funkgeräte, wenn die Netzversorgung ausfallen sollte. Aber stimmt das? Wie lange kann ich Betrieb machen? Meine beiden Funkgeräte, UKW und KW, ziehen auf Empfang insgesamt ca. 5,3 A. Bei 120 Ah sind das etwa 22 Std, also in etwa 1 Tag. Gesendet wird nicht mit UKW und KW gleichzeitig. Das heisst, es fliessen beim Senden einmal 24,8 A, und einmal 18,5 A. Bei einer Sendedauer von Total 1 Stunde, heisst das, es gehen einmal 24,8 Ah und eimal 18,5 Ah weg. Bleiben demnach 120 Ah - (24,8 Ah + 18,5 Ah) = 17,67 Ah. Die Batterien sind also vollumfänglich gross genug. Aber stimmt das wirklich?

Die Blei-Gel-Akkus im Stützbetrieb dürfen nicht bis zu Gasbildung geladen werden. Das heisst, Ladeschlussspannung für stationären Betrieb sind laut Datenblatt 13,9 V. Komplet leer sind meine Batterien bei 10,4 V. Dann dürfen sie auf keinen Fall bewegt und müssen sofort wieder aufgeladen werden. Immerhin eine Spannungsdifferenz von 3,5 V. Wobei für die Ladung dieser Batterien nicht allein die Spannung aussagekräftig ist!

Kommt dazu, dass meine Funkgeräte in Bezug auf die Spannung auch noch ihre Grenzen haben. Nämlich 13,8 V ±15 %. Das heisst eine Bandbreite von 15,53 V bis 11,73 V, also 3,8V. Da bleibt trotz der grossen Kapazität der Akkus nicht mehr viel Spielraum übrig!

Werden diese Spannungsverhältnisse untereinander verglichen und in Relation gestellt, bleiben für den Betrieb ab Akku gerade mal 2,2 V, trotz der grossen Bandbreite von 4,4 V!

 

Die bildliche Darstellung zeigt den Gedankengang des Autors:

Wie kann das Problem gelöst werden?

Es gibt zwei Möglichkeiten. Die eine ist das Beschaffen eines Spannungsboosters. Das ist ein Gerät, das die Ausgangsspannung unabhängig der Eingangsspannung stabil hält. Solche Geräte sind nicht gerade kostengünstig. Zusammen mit gebrauchten Akkus muss man sich diese Anschaffung sehr gut überlegen!

Die andere Lösung ist das Beschaffen moderner Batterien, deren Spannungsverlauf um die 12V stabil bleibt, unabhängig des Ladezustandes. Finanziell sind beide Lösungen ebenbürtig. Z. Bsp. die LiFePo4 Batterien.

Meine Lösung mit den Blei-Gel-Akkus ist als kurzzeitige Notlösung brauchbar, mehr aber nicht!