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Zum Bedenken

Quo vadis, Amateurfunk?

Quo vadis lat. «Wohin gehst Du?»
Neulich unterhielt ich mich mit einem Experten für Lernfahrende. Er zog eine Parallele zum Amateurfunk betreffend des theoretischen Wissens und der Praxis. Er sagte, dass Fahrschüler die Theorieprüfung bestünden, von der Umsetzung im Strassenverkehr aber keine Ahnung hätten und daher das Gelernte von vorne noch einmal lernen müssten, als ob sie eine Verbindung zwischen dem theoretischen Wissen und der Praxis finden müssten.

Und im Amateurfunk?
Wenn jemand die Prüfung für die Novizen- oder HAM-Lizenz bestanden hat, weiss er noch lange nicht, wie man eine Mantelwellensperre baut. Oder noch schlimmer, hat keine Ahnung, was ein Ringkern ist. Die meisten in Theorie Geprüften kämen nicht einmal auf den Gedanken, einfach mal einen Draht aufzuspannen und ein Koaxialkabel direkt anzuschliessen und dies als Antenne auszuprobieren.

Mantelwellensperren, BalUn und Drahtantennen werden in einschlägigen Geschäften teuer verkauft. Dass kaum jemand eine Platine für einen SDR selber herstellt, ist eigentlich nicht verwunderlich. Aber einen einfachen Oszillator mit einem Transistor selber bauen? Noch nie gemacht.

Was müssen wir ändern, damit unser Fachwissen nicht als Konsumwissen ausartet?
HB9BZC, im Sommer 2024